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Schnitze dein Leben aus dem Holz, das du hast

9 Entlassfeier 02 ELS00121 HP

Unter dem Motto „Ich bin ein Volltreffer Gottes“ nahmen alle Entlass-Schüler der Mittelschule Wittislingen an einem feierlichen Gottesdienst unter der Leitung von Pfarrer Alois Lehmer teil. Dem Gedanken des Apostels Paulus folgend, dass in einer Gemeinschaft jeder seine individuellen Stärken einbringen darf, ja sogar muss, ergibt sich, dass jeder wertvoll und wichtig ist. Orchestral wurde dieser Einstieg in den Abend gekonnt von den Familien Fiorini und Hahn begleitet und untermalt.

Die Mädchen der Klasse warfen einen Blick zurück, spannten einen Bogen über die vielfältigen Aktivitäten der vergangenen drei Jahre und hatten dazu eine Bilder-Show vorbereitet. Dabei erinnerte man sich gerne an die Woche in einem Selbstversorgerhaus oder an die Aufenthalte in Augsburg und München. Aber auch die zahlreichen Projekte wie die Mitwirkung beim Kinderbasar oder die Organisation eines südbayerischen Qualifikationsturniers im Volleyball waren als wertvolle Erfahrungen im Gedächtnis geblieben.

Schulleiterin Ingrid Wais blickte mit den Jugendlichen in die Zukunft, zumal man ja auch alt genug sei, Pläne zu schmieden und Verantwortung für sich zu übernehmen. Aus dem Leitspruch von Leo Tolstoi „Schnitze dein Leben aus dem Holz, das du hast“ entwickelte die Rektorin viele Bezüge ins Leben der Neuntklässler. So dürfe man sein Holz nicht mit dem anderer vergleichen, wichtig sei aber auch, dass man immer aktiv bei der Sache bliebe und dass Schnitzer halt auch zum Leben dazu gehören.

 „Verfolgen Sie Ihre Träume“, rief Bürgermeister Thomas Reicherzer den Absolventen zu, mutig und neugierig sollten sie sein, auch bereit Risiken einzugehen. Jeder habe etwas Einzigartiges einzubringen und das Potenzial, etwas wirklich zu verändern. Teamarbeit und Durchhaltevermögen seien zentral und die Schüler fanden sich in der Ansprache wieder, hatte sich Herr Reicherzer doch bei vielen Aktionen als Mentor und Unterstützer der Schüler erwiesen.

Schulverbandsvorsitzender und Bürgermeister Thomas Baumann betonte die besondere Bedeutung des Elternhauses wie auch die wertschätzende, logistische Unterstützung durch Hausmeister Martin Wellmann und Verwaltungsfachangestellte Stefanie Landsperger. Jeder Tag sei eine Chance, das Beste aus sich herauszuholen.

In seinem 365-Tage-Tagebuch erinnerte Klassenleiter Günter Hirschmann an die Herausforderungen, die sich nach einem Lehrerwechsel zu Beginn des Abschlussjahres ergeben können und auch ergaben. Sein Resümee der letzten zwölf Monate fiel positiv aus: „In Anbetracht der Umstände haben wir es besser als ordentlich hinbekommen und was wirklich zählt, ist der Weg, den wir gemeinsam bewältigt haben.“

In einer kurzweiligen Präsentation erfuhren die Gäste, unter ihnen die Leitende Schulamtsdirektorin Andrea Eisenreich, Wissenswertes, Amüsantes und Skurriles von der Abschlussfahrt, deren Ziel nach den Prüfungen die baden-württembergische Landeshauptstadt Stuttgart war. Zahlreiche Aktivitäten wie Bowling, Neongolf oder Lasertag standen ebenso auf dem Programm wie Besuche im Porsche-Museum oder dem Museum der Illusionen. Daneben unternahmen die Jugendlichen auch einen Abstecher zum Grab von Bundespräsident Theodor Heuss oder eine Fahrt mit der fast 100 Jahre alten, hölzernen Standseilbahn. Trotz Temperaturen von weit über 30 Grad wäre man gerne noch einige Tage länger am Neckar geblieben.

In ihrer Abschlussrede bedankten sich die Klassensprecher Matthias Baurschmid und Maximilian Kraus bei Herrn Hirschmann für die von Beginn der 9. Klasse an geleistete, fachlich kompetente Vorbereitung auf die Abschlussprüfung und das überaus erfolgreiche Coaching im Schulsport, bei dem Teams je zwei bayerische Meistertitel und zwei Bronzemedaillen hatten erringen können. Ihr besonderer Gruß galt aber dem Offinger Rektor Roland Lenz, der die Klasse in der 7. und 8. Jahrgangsstufe geführt hatte, mit dem sich die Schüler nach wie vor eng verbunden fühlten und der sich diesen Abend freigehalten hatte, um mit seiner ehemaligen Truppe feiern zu können.

Lustig ging es im Anschluss zu, als Max Wittmann und Max Schabel mit dem Publikum einige Runden „Wer wird Millionär“ spielten. Wer im Laufe des Abends genau aufgepasst hatte, konnte die meisten Fragen richtig beantworten und erhielt die Chance auf einen der drei Preise. Bis zu einer halben Million hatten die Schüler ausgelobt (Anm.: Inflationsgeld aus dem Jahr 1923) und einen der Gewinne „staubte“ dabei Ex-Rektorin Angelika Riesner ab.

In Wittislingen ist es guter Brauch, dass Toni Schimek, der Vorsitzende der Ortsverkehrswacht, die Bedeutung von Buslotsen und Schulweghelfern hervorhebt. Mit ihrem Vorbildverhalten seien sie Schutzengel für Kleinere und zudem wies er darauf hin, dass in seiner jahrzehntelangen Tätigkeit kein wirklich schwerer Unfall geschehen sei.

 „Was sind 50 Euro wert?“, wollte sodann Elternvertreter Mahmut Sahbaz wissen. Die Antwort lag natürlich auf der Hand: 50 Euro. „Aber, wenn sie zerknüllt oder dreckig wären?“ Mit dieser Allegorie wies er auf die unveräußerliche Würde der Person hin. Egal, was man tue oder nicht tue, als Person wäre man immer gleich wertvoll. Als besondere Überraschung verband Sahbaz seinen Vortrag mit einem Zaubertrick und verwandelte den Fünfziger flugs in einen Hunderter.

Rektorin Ingrid Wais, Konrektorin Silke Mayer und der Elternbeirat nahmen im Anschluss die Ehrung der Schulbesten vor. Bahdina Jasim Gundor, Max Schabel und Max Wittmann hatten den qualifizierenden Mittelschulabschluss mit sehr gutem bzw. gutem Erfolg bewältigt und erhielten dafür jeweils einen Warengutschein, ehe alle Schüler ihre Zeugnisse sowie eine kleine Anerkennung für die ehrenamtlich übernommenen Aufgaben in Empfang nehmen durften.

Mit dem live vorgetragenen Song „Don’t stop believing“ der US-Gruppe Journey fasste Konrektorin Silke Mayer die zahlreichen Eindrücke des Abends stilvoll zusammen. Das Lied, eine der Ikonen im US-Sport, drückt im Refrain aus, was das Leben im eigentlichen Sinne ausmacht: „Glaube daran, dass vieles möglich ist, und bleibe immer dran, denn der Glaube kann Berge versetzen.“